Epilepsie und das Muster dahinter

Meine Klientin wurde von ihrer Psychotherapeutin überwiesen, zumal sie dachte, eine Aufstellung könne weiterhelfen. So hat sie animiert, sich eine Familienaufstellerin zu suchen. Die Klientin rief mich an und erzählte:

Seit 15 Jahren leide sie an epileptischen Anfällen, die lange nicht als solche diagnostiziert wurden. Nun wurde ihr gesagt, ihr Mann ist schuld. Er macht sie klein und sie solle eine Familienaufstellung machen.

So ihre Worte.

 

Was meine Gedanken bei dieser Familienaufstellung waren

 

Sehr viele Krankheitssymptome haben die Ursache im Familiensystem. Wahrscheinlich hat sie darum ihre Therapeutin hergeschickt. Doch der Mann ist nicht schuld. Niemand ist schuld.

Man lässt einfach Dinge zu, die man sich als Schutzmaßnahme angeeignet hat. Verletzungen aus der Kindheit, zum Beispiel.

Es kann sein, dass man sich immer klein machen ließ oder man schlecht behandelt wurde, von den Eltern, Bekannten, Lehrern. So haben sich Muster manifestiert oder Glaubenssätze eingeprägt, die schwer loszulassen sind.

Diese gilt es sich bewusst zu machen, sodass man daran arbeiten kann.

Bei Epilepsie steckt meist eine enorme Wut, ein großes Potential an Aggression in einem Menschen, das heraus möchte. Kommunizieren ist meist schwer für denjenigen oder seine Meinung durchzusetzen. So reagiert der Körper, als Ausdruck der Seele auf andere Art und Weise. Mit Anfällen.

 

So haben wir den ersten Schritt zur Lösung gefunden

 

Ich machte mit meiner Klientin eine Biografie Arbeit. Sie gibt mir erfahrungsgemäß die ersten Aufschlüsse. Tatsächlich. Ein großes Thema war die „Aussöhnung mit den eigenen Wurzeln“, sprich mit den Eltern.

Meiner Erfahrung nach, ist es in so einem Fall das Wichtigste, dass meine Klientin in ihre eigene Kraft kommt. Die Aussöhnung mit den Eltern ist häufig ein Thema bei schweren Diagnosen. Nur so kann sie Kraft finden.

 

So war es. Das Schicksal ihrer Mutter wurde von meiner Klientin nicht gewürdigt. Sie als Person, wurde nicht geachtet, gewertschätzt. Es fällt oft schwer, weil einfach vieles vorgefallen ist. Das ist mir bewusst.

Doch es ist die einzige Möglichkeit, in die eigene Kraft zu gelangen, um in der Folge, sich auch durchzusetzen und ihre eigenen Bedürfnisse zu äußern, so dass es nicht der Körper mit Anfällen tun muss.

Unsere Eltern sind unsere „Wurzeln“, von ihnen bekamen wir das Leben geschenkt und von deren Wurzeln ernähren wir uns. Bildlich gesprochen. Deshalb ist es wichtig, sich nicht von den Wurzeln abzuschneiden.

 

Schneide ich mich von meinen Wurzeln ab, schneide ich mich vom Leben ab!

 

Eine Aufstellung, wo sich meine Klientin mit ihren Wurzeln aussöhnen konnte, war deshalb vorrangig für mich. Und zwar mit Vater UND Mutter.

Wir begannen an diesem Tag mit der Mutter.

Ich habe ihr bewusst gemacht, was es bedeutet, die Mutter zu ignorieren. Ich habe ihr vor Augen geführt, wie befreiend es sein kann, sie „nur anzuerkennen“ wie sie ist… nicht mehr und nicht weniger. Ich kenne Methoden, wo man leichter verzeihen, vergeben, annehmen und Altes loslassen kann.

Es war möglich.

Der erste Schritt war getan.

Die Gesichtszüge veränderten sich, die Sprache veränderte sich. Es war erstaunlich, wie und was diese Frau plötzlich erzählte.

 

Sie war verändert in ihrer gesamten Erscheinung, zum Positiven!

 

Doch was bringt diese Aussöhnung mit der Mutter im Alltag

 

Wie wird es sein, wenn sie ihrem Mann begegnet und dieser sie wieder verletzen würde?

Wir spielten einige Situationen durch und es bedarf nun stetiges Üben mit dem Rückhalt der verankerten Situation in der Aufstellung.

Natürlich wird es Rückschläge geben, doch meine Klientin weiß zumindest, woher das kommt, und sie kann gegensteuern.

Wichtig ist es, in der eigenen Kraft zu bleiben und alles dafür zu tun.

 

Die große Aufgabe ist es jetzt, das zu machen, was ihr Freude bereitet. Dies sollte selbständig geschehen, ohne sich von ihrem Mann abhängig zu machen.

Wir besprechen einige Punkte und ich sage ihr auch, sie dürfe nicht auf sich selbst böse sein, wenn ein Rückfall kommt. So schnell wird es nicht gehen. Sie habe viele Jahre gewisse Muster durchlebt, es wird Jahre brauchen, dies zu verändern.

So ehrlich muss man sein.

 

Doch es ist der erste Schritt getan. Sie kann stolz auf sich sein. Sie ist in die Selbstermächtigung gegangen. Ihr wurde das dahinterliegende Thema bewusst. Daran kann sie sorgsam aufbauen, mit viel Liebe zu sich selbst.

Natürlich ist die Epilepsie dadurch nicht weg, aber es kann leicht sein, dass Anfälle weniger häufig auftreten. Nach der Aussöhnung mit ihrem Vater können sie noch weniger werden, weil diese Frau dann einfach standhafter und stabiler im Leben steht. Kraft und Stärke annimmt, ihr Selbstbewusstsein wächst.

 

Wenn diese Zeit gekommen ist, kann man sich das Thema Epilepsie näher betrachten und tiefer auf die emotionale Ebene blicken. (Falls notwendig) Manchmal löst sich ein Symptom sehr schnell.

 

Du willst auch mehr aus deinem Leben machen?

 

Lebst du deine Bedürfnisse? Kommunizierst du deine Wünsche klar?

Du kannst mir gerne schreiben. Ich habe ein offenes Ohr für DICH!

 

Alles Liebe und viel Gesundheit wünscht Dir,

Petra Aurora